Einheit, Mission und ökumenische Beziehungen
Foto: Joanna Lindén-Montes / ÖRK
Im Zentrum der Arbeit des ÖRK steht das Streben nach der sichtbaren Einheit der Christen. Der ÖRK will eine weltweite Gemeinschaft von Kirchen sein, die nach einem tieferen gegenseitigen Verständnis streben, nach der Entwicklung von breit angelegtem Dialog und dem Aufbau von Gemeinschaften, die auf Gerechtigkeit und Frieden gründen.
Der ÖRK ist Erbe des über 100-jährigen Engagements der Kirchen in der gemeinsamen Mission und Evangelisation. Während die Mission bisher immer ein klares Zeugnis für das Evangelium bedeutete, wird sie heute immer mehr auch als etwas gesehen, das Solidarität und die Achtung der Würde eines jeden Menschen fördert. Gottes Geist leitet alle Menschen an, nach der Wahrheit, nach Gerechtigkeit und nach Frieden zu streben und dabei Jesu Gebet zu verkörpern, dass „sie alle eins seien“.
Als wichtiges Instrument der weltweiten ökumenischen Bewegung schafft der ÖRK nicht nur Räume zum Austausch für seine Mitglieder, sondern reicht auch jenen außerhalb der Gemeinschaft die Hand und tritt so mit der Römisch-katholischen Kirche, den evangelikalen und den Pfingstkirchen und neuerdings im interreligiösen Dialog auch mit anderen Religionen in Dialog und Austausch.
Projekte und konkretes Engagement:
Migration und soziale Gerechtigkeit
Der ÖRK unterstützt die Kirchen bei ihrer Netzwerk- und Fürsprachearbeit für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, und bei der Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen zwischen Migration, Rassismus und interreligiösen Beziehungen.
Solidarität mit indigenen Völkern
Der ÖRK ist ein engagierter und zuverlässiger Partner der indigenen Völker, die ihr Land, ihre Identität, ihre Sprache verteidigen müssen und für das Überleben ihrer Kultur kämpfen.
Ökumenische Perspektiven zu Mission und Einheit
Dieses Projekt setzt - in Vorbereitung auf das hundertjährige Jubiläum der Weltmissionskonferenz 1910 in Edinburgh und zur Klärung des ökumenischen Missionsverständnisses sowie der ökumenischen Missionspraxis - einen internationalen Studienprozess in Gang setzen, in dem die Verbindung zwischen dem Streben nach Einheit und dem Auftrag zu Mission und Evangelisation untersucht werden soll.
Kommission für Weltmission und Evangelisation
Die Kommission stellt Räume der Begegnung bereit, in denen Gedanken, Erfahrungen, Fragen und Erkenntnisse zu Inhalt und Methoden des christlichen Zeugnisses in der heutigen Zeit ausgetauscht werden können.
Kommission für Glauben und Kirchenverfassung
Die Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung ist integraler Bestandteil des Ökumenischen Rates der Kirchen. Ihr Ziel ist seit jeher, "die Einheit der Kirche Jesu Christi zu verkündigen und die Kirchen aufzurufen zu dem Ziel der sichtbaren Einheit". Dieses Ziel wird vor allem mit Hilfe von Studienprogrammen verfolgt, die sich mit den theologischen Fragen beschäftigen, welche die Kirchen voneinander trennen.
Gemeinsame Beratungsgruppe der Pfingstkirchen und des ÖRK
Die Gemeinsame Beratungsgruppe der Pfingstkirchen und des ÖRK wurde im Anschluss an eine Beschlussfassung der ÖRK-Vollversammlung 1998 in Harare gebildet. Vertreter und Vertreterinnen aus Pfingstkirchen in vier Kontinenten hatten die Einladung des ÖRK zu einem ersten Treffen im Jahr 2000 angenommen.
Mission von den Rändern her
Als Ausdruck seines Engagements für Gerechtigkeit, Menschenwürde und Befreiung hat sich der ÖRK seit seiner Gründung als ein verlässlicher Partner an die Seite diskriminierter und ausgeschlossener Menschen gestellt. Mission von den Rändern her ist theologische Arbeit mit Rassismusopfern, indigenen Völkern, Dalits, Menschen mit Behinderungen.
EDAN
Das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen
Gemeinsame Arbeitsgruppe mit der römisch-katholischen Kirche
Unter den Kirchen, die nicht Mitglied des ÖRK sind, ist an erster Stelle die römisch-katholische Kirche zu nennen. Seit 1965 hält eine Gemeinsame Arbeitsgruppe (JWG) regelmäßige Tagungen ab, um über Fragen von gemeinsamem Interesse zu diskutieren und die Zusammenarbeit zu stärken.